Zurück zu den Wurzeln

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AWO-Café heißt jetzt Wicherngasse

Seit dem vergangenen Samstag heißt des AWO-Café an der Klosterstraße in Ibbenbüren „Wicherngasse“. Woran dieser Name erinnern soll und was dort sonst noch alles los ist.

Bildunterschrift: Team und Stammgäste des Cafés Wicherngasse (v.l.): Andre Mattai, Doris Lampe, Friedhelm Schüttemeyer, Monika Wrocklage, Cornelia Kremer, Brigitta Rudel, Dennis Born, Elfriede Schüttemeyer und Vorsitzender Siegfried Kremer. | Foto: Günter Benning

Zurück zu den Wurzeln. Das AWO-Café an der Klosterstraße in Ibbenbüren heißt seit Samstag „Café Wicherngasse“. „Wir erinnern damit an das Wichernhaus, das hier früher gestanden hat“, sagt AWO-Vorsitzender Siegfried Kremer (71) beim Sommerfest im Café. Auf dem Grundstück des ehemaligen evangelischen Gemeindehauses steht heute das AWO-Seniorenzentrum.

Das Café gibt es seit 22 Jahren, früher an der Raheneschstraße, nach einer langen Pause nun seit acht Jahren an der Klosterstraße. Kremer ist stolz auf dessen Erfolg. Jeden Tag (außer donnerstags) habe man nachmittags geöffnet. Ein Team von Ehrenamtlichen sorgt für die prompte Bedienung. Besonders beliebt sind die Bingo-Nachmittage. Regelmäßig gibt es Feste mit Musik, Kaffee und Kuchen. „Zu 80 Prozent backt meine Frau Cornelia selbst“, gibt der Vorsitzende innerfamiliäres Lob weiter.

Für die Kremers ist das AWO-Café und die Geschäftsstelle ein zweites Zuhause. „Wir sind quasi jeden Tag hier“, sagt der Vorsitzende. Nur, wenn die Kollegen sich absprechen und Kremers zwei Wochen frei geben, fahren sie nach Vlotho an die Weser. Da hat der ehemalige Maler und Lackierer einen festen Wohnwagen: „Auch das macht Spaß.“

Am Samstag war volles Haus im Café. Vor allem Frauen gehören zu den Stammgästen. Der Kaffee kostet 1,20 Euro, unschlagbar. Auch Elfriede Schüttemeyer ist wieder mit von der Partie. Sie ist 86 und hat das Café mit aufgebaut. „Aber jetzt lasse ich mich bedienen“, lacht sie, „bis 80 habe ich noch in der Küche gearbeitet.“

„Zuhause ist auch nichts los“, meint Mitarbeiterin Brigitta Rudel, die meist an einem festen Tag in der Woche hier aushilft, „da kann ich besser zur AWO gehen.“ Andere, wie Monika Wrocklage, haben das Engagement fast geerbt: „Meine Mutter war hier auch schon aktiv“, sagt sie.

„Die AWO zu führen, das ist wie ein Kleinbetrieb“, sagt Vorsitzender Kremer. In seinem Büro ist er laufend im Einsatz für die noch 170 Mitglieder der AWO. In den vergangenen Jahren ist die Zahl etwas zurückgegangen.

„Wenn Leute Probleme mit ihren Mietverträgen haben, wenn sie mit dem Amt nicht klarkommen, mache ich Botengänge“, sagt Kremer. Der Bedarf sei in den vergangenen Jahren größer geworden. Bei der Bürokratie und komplizierten Rechtsfragen blickten viele Mitglieder nicht mehr durch.

Auch Friedhelm Schüttemeyer ist unter den Gästen am Samstag. Er ist 87 Jahre und war 30 davon Vorsitzender der AWO. Auf solch eine Dienstzeit wird Siegfried Kremer nicht kommen. Er will noch bis zur nächsten Wahl in eineinhalb Jahren weitermachen: „Dann ist Schluss.“

Mit der Umbenennung des Cafés will die AWO auch mehr junge Menschen ansprechen. Mit dem Seniorenzentrum hat der Ortsverein nur die drei Buchstaben im Namen gemein. Das Café und der Veranstaltungsraum sind gepachtet und unabhängig. „Aber natürlich“, so Kremer, „kommen Besucher mit ihren Angehörigen auch gerne .“ Das AWO-Café ist außer donnerstags jeden Tag ab 14 Uhr geöffnet.

 

Bericht und Bild
 
 
 
 
von Günter Benning IVZ Online Ibbenbüren · Sonntag, 18.08.2024 - 18:00 Uhr

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